[Infocafé] Termine: Januar – April 2019

Anti-/Feminismus in der AfD?
Warum der Kampf gegen Rechts auch immer ein Kampf für sexuelle Selbstbestimmung ist

17.01.2019 – 19:00 Uhr – Haus der Jugend, Reutlingen

In diesem Vortrag werden wir mit dem Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung herausarbeiten, warum die AfD (bzw. die Neue Rechte) de facto frauenfeindlich ist.
Daraus folgend soll erläutert werden, warum ein Kampf gegen die neuen nationalistischen Strömungen zwar einerseits immer ein Kampf für Feminismus ist, aber andererseits nur mit Hilfe aller diskriminierungskritischen Strömungen (Antirassismus, Antisexismus, Anti-Homo- und Transphobie) gemeinsam erfolgreich sein kann.
Abschließend sollen Überlegungen angestellt werden, wie dieser Kampf gestaltet werden kann. Was kann man im Großen aber auch Kleinen tun?

Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung ist ein breites Bündnis aus Beratungsstellen, verschiedenen feministischen und allgemeinpolitischen Gruppen, Verbänden, Gewerkschaften und Parteien sowie Einzelpersonen.
Gegründet wurde es 2012 und organisiert seither Proteste gegen den jährlich stattfindenden, bundesweiten “Marsch für das Leben” (vormals “1000 Kreuze Marsch”).
Das Bündnis setzt sich seit 2012 gegen die von christlich-fundamentalistischen Gruppierungen angestrebte Kriminalisierung und moralisch-gesellschaftliche Ächtung von Schwangerschaftsabbrüchen ein. Es verteidigt das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität und fordert eine aufgeklärte Familienpolitik.
Ziel ist es, dass alle Menschen in Deutschland ohne Bevormundung und Diskriminierung über ihr Liebesleben und die eigene Familienplanung entscheiden können und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt werden, unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen und geschlechtlichen Orientierung oder sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Situation.

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Obdachlosenhass und Sozialdarwinismus
21.02.2019 – 19:00 Uhr – Haus der Jugend, Reutlingen

Am 3. März 2017 griff ein Mann in der Reutlinger Innenstadt grundlos eine
auf dem Boden sitzende Bettlerin mit Pfefferspray an. Das Opfer musste vom
Roten Kreuz versorgt werden. Der Verdacht liegt nahe, dass
Sozialdarwinismus das Tatmotiv war.

Sozialdarwinismus richtet sich gegen
Menschen, denen ein niedriger sozialer Status zugeordnet wird. Besonders
stark betroffen davon sind Obdachlose.
Obdachlose werden von Staat und Gesellschaft
ausgegrenzt und auf der Straße angegriffen. Die TäterInnen praktizieren
gegen obdachlose Menschen einen Sozialdarwinismus der Tat, der durch einen
Sozialdarwinismus des Wortes vorbereitet wird. Das brutale Ergebnis sind
nach unterschiedlichen Statistiken von 33 bis zu über 100 ermordete
Obdachlose seit 1990.

Der Vortrag soll versuchen diese Gewalt in ihrer unterschiedlichen Form
darzustellen, zu analysieren und die Ursachen zu benennen.

Lucius Teidelbaum ist freier Journalist, Publizist und Rechercheur zum
Thema extreme Rechte und anliegende Grauzonen. Von ihm erschienen u.a. im
Unrast-Verlag insgesamt vier Bücher, jeweils zu den Themen „Braunzone
Bundeswehr. `Rechtsum´ in der Männertruppe“ (2012), „Obdachlosenhass
und Sozialdarwinismus“ (2013), „PEGIDA. Die neue deutschnationale Welle
auf der Straße“ (2016) und „Die christliche Rechte in Deutschland“
(2018).

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Veranstaltung gefördert durch: Rosa Luxemburg Stiftung

„Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis
Ein Film von Peter Ohlendorf

21.03.2019 – 19:00 Uhr – Haus der Jugend, Reutlingen

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Neun Jahre später hat er fünfzig Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick…“. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremen persönlichem Risiko zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden.

Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?

Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde mit dem Filmemacher Perter Ohlendorf.

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Veranstaltung gefördert durch: Rosa Luxemburg Stiftung

Queer Feminismus
18.04.2019 – 19:00 Uhr – Haus der Jugend, Reutlingen

Der Vortrag bietet eine Einführungen in den Queer Feminismus. Queer kann als Überbegriff für alle sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten gelten, die nicht der gesellschaftlichen Norm von Geschlecht und Sexualität entsprechen. Queer beschreibt aber auch eine Denkrichtung, die sich gegen Schubladendenken wehrt. Aber was hat das mit dem Feminismus zu tun? Was hat das mit den Menschenrechten zu tun. Wofür steht LGBTIQ, was ist die Geschichte dahinter und inwiefern spielt Inklusion hier eine Rolle? Diese Fragen und mehr sollen in diesem Vortrag vorgestellt und diskutiert werden.

Referentin ist Danielle Lichere. Sie kommt aus Frankfurt und hat dort eine zentrale Rolle in der LAG Queer, LGBTQ der LINKEN.

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Veranstaltung gefördert durch: Amadeu Antonio Stiftung